Die Graubergers...

...könnten eine Kirchweih allein beschicken, sagte einst Oma Renate Grauberger.
Das ist geflunkert, aber nur ein bisschen...

Von links Enkel Kurt, die Söhne Franz und Kurt, Enkelin Nicole und Oma Renate Grauberger.

 Von 60 Schausteller-Betrieben in Fürth sind viele miteinander verwandt und bestücken die Kärwa gleich mit mehreren Geschäften. Was begründet eine solche Schausteller-Dynastie?


Renate Grauberger (69) muss ja nur an ihre Söhne denken. Der Franz hat das „Südtiroler Bergdorf“ und die Verlosung am Eck. Der Kurt die Oldtimer, das Eisgeschäft und die Mandeln an der Freiheit. Enkelin Nicole gehört inzwischen der „Baggers Stand“ und Kurt Junior die „alte Bierhütte“. Die Verwandtschaft verzweigt sich weiter: Neffe Karl-Heinz Grauberger hält den Helikopter vor Unserer Lieben Frau, die Eisenbahn und einen Süßwarenwagen. Neffe Jürgen das Kinderkarussell mit Pferdchen und Süßwaren.


Wie das alles kam? Die Seniorchefin kramt in der Familiengeschichte. Ihre Mutter — Stieftochter des Heringsbraters „Zum dicken Ollerts Paul“ — heiratete einen Polizisten und fing, weil das Zukunft versprach, mit einer Eisbude an. Renate wuchs ins Geschäft hinein, lernte Heinz Grauberger kennen. Der jüngste Spross der Schaustellerfamilie war „recht resolut“ und geschäftlich erfolgreich. Von den Eltern übernahm er die Tunnelbahn, legte sich die Schiffsschaukel und ein kleines Kinderkarussell zu. Oldtimer, Verlosung, Eis & Mandeln und natürlich die berühmten „Baggers“ komplettierten das Geschäft. Arbeit jede Menge, sagt Renate Grauberger, ein Leben lang. „Eine Armee ist nur so gut wie der General“, lautet ihr Motto. Jeden Morgen um neun kocht sie Kartoffelsuppe für die Kundschaft, dann Personalessen für 22 Leute und schöpft ab elf Baggers-Teig ins Fett...